Grenzen 28.11.2021
- Alissa

- 23. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
In der letzten Zeit habe ich so manche Grenze überschritten, ob Landes-, sprachliche, kulturelle, körperliche oder geistige Grenze.
Sie faszinieren, erden, inspirieren und lassen einen wachsen.
Meine eigene Grenzen habe ich in den letzten Tagen immer wieder erfahren und verschoben. Körperlich bin ich sehr beeindruckt was alles möglich ist, besonders wenn man muss. Auch wenn die Muskeln oder die Knie schmerzen oder man einfach schlapp, das Ziel noch einige km weg ist oder sich kein Schlafplatz aufmacht, kann man doch noch immer weiter fahren und nochmal einen Anstieg meistern. Das limitierende dabei ist eher der Kopf. Der ist meist der Meinung man schafft es nicht. Dafür ist er dann am Abend um so mehr erstaunt, was doch möglich war und was man geschafft hat. Ein sehr beflügelndes Gefühl und man ist irgendwie stolz auf sich selbst und der eigenen Leistung.
Eine Landesgrenze zu überqueren ist jedes mal irgendwie spannend. Man weiß nie was einen erwartet, besonders in dieser verrückten Zeit. Bei dem Grenzübertritt Schweiz - Italien wurde ich von den Zollbeamten mit meinem Rad richtig angefeuert. Die Grenze von Italien nach Slowenien hat man nur durch die Landesschilder mitbekommen. Kein einziger Beamter zu sehen, geschweige denn ein Zollhaus. Nach Kroatien wurde es schon etwas spannender. An dem Grenzübertritt musste ich das erste mal anhalten und meinen Reisepass vorzeigen. Von Kroatien aus habe ich zwei mal mit dem Auto Bosnien Herzegovina besucht und das war bisher der aufregendste Übertritt. Man wird dreimal angehalten. Der erste Stop ist die Ausreise von Kroatien, dieser ist recht unspektakulär. Zweiter Stop Einreise Bosnien (der Reisepass bekommt nen Stempel), hier bekommt man einige Fragen gestellt, warum die Einreise, wohin, was will man machen und Corona Nachweis zeigen. Dritter Stop, ob man was zu deklarieren hat. Ausreise Bosnien genau die gleiche Prozedur. Erster Stop Ausreise Bosnien (Stempel), wieder muss man einige Fragen beantworten. Zweiter Stop Einreise Kroatien, Fragen wohin es geht, Reservation bzw. Unterkunft vorweisen usw. und Corona Nachweis zeigen. Dritter Stop ob man was zu deklarieren hat. Da in letzter Zeit viele Migranten versuchen die Grenze ind dieser Gegend von Bosnien nach Kroatien zu überqueren sind die Beamten ziemlich vorsichtig und misstrauisch und stellen anstrengend viele Fragen.
Sobald man in dem neuen Land ist wechselt die Sprache sofort. Die Sprachen vermischen sich nicht. Selbst am Bodensee kann man genau die Grenzen von Österreich, Schweiz und Deutschland ausmachen.
Was mich bisher jedoch immer wieder erstaunen lässt, einige können kein englisch dafür aber etwas deutsch. In Slowenien, Kroatien und Bosnien findet man viele Geschäfte aus Deutschland/Österreich, wie dm, Müller, Lidl, Spar, Bauhaus usw. und alles ist auf deutsch geschrieben. Verrückt.
Die Kulturen vermischen sich, wenn man das so sagen kann, hinsichtlich dem Essen. Dennoch findet sich überall eigene Spezialitäten und Bräuche. Grad wenn man mit Einheimischen in Kontakt kommt und mit ihnen Zeit verbringen kann erfährt man so einiges, was man sonst als Tourist nicht mitbekommt.
So lernt man immer wieder was neues kennen und sieht so manche Dinge mit anderen Augen.

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