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Land Nummer Vier – 13.12.2021

  • Autorenbild: Alissa
    Alissa
  • 23. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Die Reise ist ganz anders gekommen wie ich sie mir vor einem Jahr vorgestellt habe. Es ist keine 3000 km lange Fernwanderung auf Neuseeland geworden, dafür eine unglaublich vielseitige Fahrradreise. So bin ich nun bald zwei Monate unterwegs, habe über 2300 km zurückgelegt, hab auf einer Ranch in Kroatien knapp drei Wochen geholfen, allein im Zelt genächtigt, wurde herzlichst gehostet, interessante Begegnungen gehabt, inspirierende Personen kennengelernt, war komplett durchnässt, habe gefroren, geschwitzt und meinen Körper neu kennengelernt.

Das Leben plant wohl nicht gerne, sondern will gelebt und erfahren werden.

Die letzten Radfahrtage in Kroatien waren sehr intensiv. Das Wetter hat sich von allen Seiten gezeigt. So viel Regen, dass die Regenbekleidung fast vollständig versagt hat. (Ich frage mich hier, ob die Hersteller ihre Produkte wirklich unter reellen Bedingungen testen, besonders wenn sie dick und fett auf die Produkte H2O Protection drauf schreiben.) Direkt darauf folgend Schnee, sehr angenehme Kombination, nass zu sein und dann in immer kältere Gegend zu fahren. Sonne die einen aufatmen lässt und die wunderschöne, dramatische Herr der Ringe Landschaft einem von der besten Seite zeigt. Gewitter im Zelt mitzuerleben und der Endgegner Wind. So starken und umberechenbaren Wind wie hier in Kroatien habe ich bisher noch nicht erlebt. Der Wind war so stark, dass nicht mehr ans weiterfahren zu denken war, ich mein Fahrrad nicht mehr halten konnte, es so dann mitten auf der Straße lag und nur noch schieben möglich war. Der Wind ist nicht nur extrem strak, sondern auch extrem kalt. So kalt das man meint die Finger an der Bremse frieren ein und beim wieder auftauen einen die Tränen in die Augen schießen. Diese Situation hat mir deutlich gezeigt wie mächtig und stark die Natur doch ist und ich sehr froh darüber bin, dass ich aktuell nicht allein unterwegs bin, sondern von meinem Freund begleitet werde. 

Aber genau nach solchen Naturbegegnungen habe ich mich gesehnt. Das Leben wirklich zu spüren, zu erleben und sich selbst so richtig lebendig zu fühlen. Das ist mit der größte Ansporn und Motivator für diese Reise. 

 

 

Kroatien hat mir super gut gefallen und mich richtig fasziniert. Sowohl Landschaftlich, Kulturell, Geschichtlich und von den Menschen. 

Landschaftlich ist das Land so vielseitig. Es gibt Berge, Küsten, Strände, Täler, Wälder, Seen und das Meer. Die Gegend ändert sich manchmal super schnell und ist sehr gegensätzlich. Man sieht das Meer und zugleich beschneite Berge. Steiniger, sandiger Boden in dem Bäume oder eher Sträucher vegetieren die wunderschöne farbenprächtige Blätter (im Herbst) tragen. Man kommt hier nicht aus dem staunen raus. 

Kulturell ist das Land sehr spannend da es geschichtlich so einiges mitgemacht hat. Das kroatische Essen, sowie der  Wein munden richtig gut, der einheimische Schnaps Rakija ist sehr stark. Die Menschen die ich kennenlernen durfte sind sehr warm, herzlich, offen, bodenständig, schätzen das Leben, sind realistisch und denken sehr smart. 

In dieser Jahreszeit in Kroatien zu reisen ist nicht gerade typisch, denn es recht kalt, sehr windig (wenn man sich im Vorfeld informiert weiß man das auch) und es ist Off-Season. Aber genau das gefällt mir richtig gut, auch wenn es manchmal nicht so einfach ist ein offenes Restaurant zu finden. Besonders wenn man der Küste folgt erkennt man wie viel hier ausschließlich wegen den Sommertouristen existiert. Daher sehen einige Gegenden momentan sehr verlassen und verwahrlost aus, die im Sommer dagegen nur so vor Leben blühen. In den Küstenstädten  ist es sehr ähnlich, vieles ist geschlossen. Doch dafür teilt man sich die Stadt mit den Einheimischen und sieht auch wirklich was von der Stadt, da sie nicht von Kreuzfahrtschiffen und Touristen überlaufen ist. So war es möglich Split im Weihnachtszauber ohne Menschenmassen zu erleben und zu erkunden.

Seit einer Woche ist nun mein Freund mit auf der Radreise dabei. Es ist eine super schöne Bereicherung mit ihm die Reise zu erleben. Doch ist es für mich nach den 7 Wochen allein eine Umstellung  wieder Entscheidungen und alles was dazu gehört gemeinsam zu treffen. Mich hier wieder drauf einzulassen ist manchmal dich eine Herausforderung für mich. Die nächsten 5 Wochen darf ich da an mir arbeiten und in erster Linie die Zeit zu Zwei und das gemeinsame Abenteuer genießen. 

 

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